Köln, 28. März 2023

Essen und Trinken in Hamburg Hafencity

Genug gearbeitet! Feierabend! Du bist hungrig, durstig und vor allem neu hier? Unsere Gastro-Tipps

Hamburg, die Perle des Nordens, das Tor zu Welt. Muss man die Metropole wirklich noch erklären? Oder kann man dich einfach nur beglückwünschen, wenn der Aufenthalt im Longstay etwas länger dauert als der übliche Dreitage-Tripp eines durchschnittlichen Hamburg-Touristen? Erklären lässt sich die zweitgrößte Stadt Deutschlands ohnehin kaum, man muss sie erleben. Seeluft schnuppern und Pötte gucken, erstaunt sein, wenn einen die Einheimischen abends immer noch mit einem freundlichen „Moin“ begrüßen. Hamburg ist Städtetrip und Strandurlaub in einem. Hamburg ist laut und leise zugleich. Hamburg ist hip und gediegen. Hamburg ist Reeperbahn und Blankenese. Hamburg ist Clubkultur und Elbphilharmonie.
Die Brise gehört zur Hansestadt genauso wie Seemannslieder und Franzbrötchen. Oder waren es Fischbrötchen? Egal. Die kulinarische Vielfalt ist enorm. Beschränken wir uns mit den handverlesenen Tipps auf Speiselokale nahe der ipartment Adressen Hafencity/Speicherstadt sowie Eimsbüttel.

Hafencity – Der moderne Stadtteil auf dem Gelände des ehemaligen Freihafens

Kitchens

Beginnen wir mit dem Naheliegendsten: Dem Kitchens. Es liegt im gleichen Gebäude, quasi das Restaurant bei dir zuhause. Hier ließen sich die Chefs von den coolsten Küchen und Rezepten der Welt inspirieren. Sie schauten Spitzenköchen über die Schulter, Omas auf dem Land in die Töpfe – und kreierten ihr eigenes Konzept: in 80 Töpfen um die Welt. Logisch, dass das 5-Gang-Menü alle paar Monate wechselt, mal ist es der Toskana, mal Istrien oder Südostasien gewidmet. Verlässliche Klassiker gibt es im großen, kosmopolitischen Restaurant natürlich auch, das dennoch den Charme eines exotischen Basars hat. Unbedingt probieren: Entrecôte mit Dampfnudel, isländisch inspirierten Kabeljau, Südsee-Dessert. Rooftop-Feeling gibt es auch: Vom Dachgarten Moon 46 ist der Blick auf die Speicherstadt, Elbphilharmonie und untergehende Sonne inklusive. (Am Sandtorkai 46) kitchens-hamburg.de

Strauchs Falco

Das Einzige, was es vielleicht am schicken Grill & Seafood-Restaurant Strauchs Falco direkt am Wasser mit der großen Terrasse zu erklären gilt, ist der Name: Der erfolgreiche Hamburger Gastronom Tobias Strauch beauftragte den renommierten Designer Peter Schmidt für die Gestaltung. Aus dessen Asiensammlung stammen die goldfarbenen Paravents aus dem 18. Jahrhundert mit den zwölf Falken. Sie sind Namensgeber und dominieren das stylische Interior. Die Karte, die Speisen, das Menü bedürfen dagegen weniger Worte. Eines genügt: großartig. Orientalisches Thunfischtatar, Tatar von der Eismeerforelle, diverse Ceviche, gemischte Seafood-Platten. Aber auch Labskaus und die besten Cuts vom Lavagrill. Noch mehr? Hingehen! (Koreastr. 2) falco-hamburg.de

bianc

Seit der Guide Michelin 2020 das Restaurant mit Blick auf die Elbphilharmonie mit dem zweiten Stern ausgezeichnet hat, kann von „Geheimtipp“ in der Hafencity keine Rede mehr sein. Bis dahin pilgerten die Gourmets eher ums Eck bzw. in den nächsten Hafen zum 3-Sterne-Restaurant The Table. Mittlerweile ist Matteo Ferrantinos bianc bei Gourmets voll etabliert und bekannt für die modern-kreative mediterrane Küche. Der Süditaliener bietet zweierlei Menüs gleichwertig an – "Emotion" und "Garten", welches vegetarisch ist. Jedes Menü beginnt mit einer Vielzahl gleichzeitig servierter Amuses Bouches und endet mit einer Reihe ebenso feiner Petits Fours. Dazwischen serviert er etwa Taschenkrebs, Meeresfrüchte, Chorizo, Moscardini oder Pyrenäen-Lamm mit viel Aroma und technischer Finesse im luftig-schicken Interieur, das die Architektin Julia Erdmann gestaltet hat. Ein Blick in die Küche gibt es obendrein dazu. (Am Sandtorkai 50) bianc.de

Coast by East

Kaiserkai und Elbphilarmonie im Blick – und dazu köstliche Sushirollen, feine Sashimischeiben, Nigiris, Maki Rolls und bunte Inside-out Rolls, die die Sushiköche um Sushimeister Sangay Sherpa in der offenen Küche zubereiten. Ein paar Alternativen zum variantenreichen Thunfisch gibt es im modernen Seafood- und Grillrestaurant Coast auch: etwa verschiedene Cuts, Ochsenbacke und natürlich Vegetarisches. Das Besondere ist die Balance aus Asien und regionalen Produkten. Und wenn ganz gut läuft, gibt es den vollen Genuss sogar auf der großzügigen Terrasse. Aber auch wenn man innen unterm geschwungenen Dach sitzt, geht durch die gläserne Front das Innen ins Außen über. (Großer Grasbrook 14) coast-hamburg.de

Bootshaus

Ein modernes, und ja, auch luxuriöses Grillrestaurant ist das Bootshaus, wo es zur Abwechslung mal nicht um Fisch geht, sondern um die feinsten Cuts vom Rind mitten in der Hafencity. Gemütlich sitzt man im Bootshaus, muss nur entscheiden ob man lieber in die offene Küche schaut oder der Blick über den Grasbrookhafen schweifen soll. Eine wöchentlich wechselnde Karte gibt es auch, die ergänzt die Grill-Klassiker wie „New York Strip“, „Rib Eye“ etc. dann doch um den einen oder anderen Fisch wie Thai Style Dorade oder gebratenen Pulpo mit Hummus. (Am Kaiserkai 19) bootshaus-hafencity.de 

Chilli Club

Hier ist der Name Programm. Die Gerichte sind zwar nicht durchweg chillischarf, aber aromatisch, würzig, lecker. Wer die frische, asiatische Küche liebt, muss hier hin. Im Chilli Club gibt es Wokgerichte, Bowls und Currys in einer sehr modernen Variante. Mango Chilli Dip, Teriaky Sauce, Limonendressing sind nur ein paar Zutaten, die aus einer, sagen wir mal Hähnchenbrust, ein exotisches Erlebnis machen. Viele vegetarische Gerichte stehen auf der Karte, und viele nicht-vegetarische Gerichte werden auf Wunsch vegetarisch zubereitet. Im Sommer auch mit Terrasse und Bambus am Wasser. (Am Sandtorkai 54) chilliclub-hamburg.de

Speicherstadt – einzigartiger Lagerhauskomplex, Weltkulturerbe seit 2015

Wasserschloss

Beliebtes Fotomotiv, Teekontor, gediegenes, aber unkompliziertes Restaurant zwischen zwei Fleeten. So nennen die Hamburger ihre geliebten Kanäle. Mitten in der Speicherstadt, umrahmt von wilhelminischer Backsteingotik befindet sich dieses Juwel mit Türmchen, spitzen Giebeln und Terrassen über mehrere Etagen. Wie es sich für einen Teekontor gehört, ist die Tee-Auswahl im Wasserschloss immens. 30 Sorten sind auf der Teekarte gelistet, aber persönliche Vorlieben und Wünsche unter insgesamt 250 Sorten können direkt mit dem Personal besprochen werden. Wer lieber Kaffee trinkt, kommt ebenfalls auf seine Kosten. An den Wochenenden gibt es High Tea mit Scones und Sandwiches. Ansonsten ist das Speiseangebot ebenfalls von Klassikern bestimmt wie Carpaccio, Geschmorte Ochsenbacke, Kaiserschmarrn. Auch die nordischen Highlights wie Hamburger Labskaus und Rote Grütze sind verlässliche Posten im imposanten Gemäuer. Allerdings sind die Öffnungszeiten speziell, dafür gibt es an den Wochenenden zwischen 10 und 13 Uhr Frühstück. (Dienerreihe 4) wasserschloss.de

Oberhafenkantine

Die Oberhafenkantine ist eine Institution, die schon viele Sturmfluten erlebt hat. Und das sieht man dem kleinen Haus von 1925 auch an: windschiefe Schräglage. Einst als sogenannte Kaffeeklappe zur Verpflegung der Hafen- und Werftarbeiter errichtet, hat das Lokal schon lange Kultcharakter im Hafen. Innen original erhalten und gemütlich, draußen mit Terrasse. Das Lokal hält die Fahne für Norddeutsche Küche hoch. Hamburger Labskaus, Matjes oder gebratenen Kabeljau gibt es genauso wie saftigen Grünkohl im Winter und Spargel im Frühsommer. Selbstgemachtes Brot und Senf sind hier eine Selbstverständlichkeit. (Stockmeyerstr. 39) oberhafenkantine-hamburg.de

Fleetschlösschen

Mitten in der Speicherstadt steht seit 1885 noch ein Schlösschen, das Fleetschlösschen. Einst Zollhaus, dann wertvolle Kaffeeklappe für die Werftarbeiter, und heute moderne Gastronomie mit sehr viel Charme und hübscher Terrasse. Hier dreht sich nicht alles um das Flossentier, aber sehr viel. Der absolute Renner sind Fish & Chips, aber auch Matjes „Hausfrauenart“, diverse Fischbrötchen, Fischsuppe, Hamburger Labskaus. Und für alle Nicht-Fisch-Freunde ist die Currywurst vom Kalb eine echte Empfehlung. Wem am Nachmittag der Sinn eher nach Süßem steht, wird auch vom Landkuchen, Cheese Cake und Mandel-Amaretto-Milchreis keineswegs enttäuscht sein. Es gibt also nur eine Lösung: öfter mal hingehen. (Brooktorkai 17) fleetschloesschen.de

Hobenköök

Mitten im Oberhafenquartier befindet sich eines der Hamburger Kreativ-und Kulturzentren. Das Restaurant und die Markthalle Hobenköök, zu deutsch Hafenküche, ist sozusagen die Kantine der hier Beschäftigten und für alle anderen auch immer einen Besuch wert. Zwischen urbanen Gärten, einstiger Industrieanlagen und Backsteinhallen steht hier regionale, saisonale und frische Küche auf der Mittags- und Abendkarte. Vegetarier und Veganer kommen bei gefüllten Wirsingrouladen, im Ofen gegarten Topinambur und anderen köstlichen Gemüsekombinationen voll auf ihre Kosten. Ansonsten werden hier frischer Fisch und regionales Fleisch aufgetischt. Komm rum, es lohnt sich, zumal, wenn im Sommer die Terrasse bespielt wird. (Stockmeyerstraße 43) hobenkoeoek.de

Ein paar lohnenswerte Meter entfernt von der Hafencity und Eimsbüttel

Cox

Die Lange Reihe – hübsch, schön, laut, lustig, bunt – es handelt sich um eine der amüsantesten Straßen Hamburgs, zumal hinterm Bahnhof in St. Georg. Und mittendrin findest du eines der tollsten Restaurants der Hansestadt: das Cox. Ein legendärer Bistro-Klassiker, der die Gäste mit weißem Tischtuch, langer Theke und Jugendstil-Interior sofort nach Montmartre bringt. Hier trifft hanseatisches Understatement auf nonchalantes Savoir-vivre, das auch bekannte, aber unprätentiöse Schauspieler schätzen. Die Speisekarte ist dankenswerterweise überschaubar und wechselt wöchentlich, mittags wie abends. Die Küche ist vor allem frisch und ohne großen Schischi. Deutsche Gerichte wie gebratene Blutwurst mit Apfelkompott und Sauerkraut gibt es genauso wie rohe Lachstranchen in Soya-Algen-Mariande. Ein kleiner französischer Dreh ist immer dabei. (St. Georg, Lange Reihe 68) restaurant-cox.de

Brücke 10

Hamburg ohne Fischbrötchen ist wie München ohne Biergarten. Nämlich nichts. Anders ausgedrückt: Das Fischbrötchen gehört zu den Grundnahrungsmitteln der Hanseaten. Es gibt sie an jeder Ecke und in aller Regel sind sie frisch und gut. Hier kommt aber der Tipp fürs – erwartbar – beste Fischbrötchen: Brücke 10. Hier spritzt die Gischt über die Mauer, Möwengeschrei gehört quasi zum Service. Weil nicht nur Touristen, sondern selbstverständlich auch Einheimische kommen, wartet man hier unter Umständen etwas länger auf Bismarckhering Fischfrikadellen, Kräutermatjes, Brathering, Backfisch oder – königlich – Nordseekrabben in selbstgemachten Brötchen. Brücke 10 ist mehr als nur eine Fischbude, nämlich ein sehr netter Verschlag, der maritim, aber nicht kitschig eingerichtet ist, mit Sonnenterrasse und Sonnendeck – wenn denn die Sonne scheint. (St. Pauli, Landungsbrücken) bruecke10.com

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