Hamburg, die Perle des Nordens, das Tor zu Welt. Muss man die Metropole wirklich noch erklären? Oder kann man dich einfach nur beglückwünschen, wenn der Aufenthalt im Longstay etwas länger dauert als der übliche Dreitage-Tripp eines durchschnittlichen Hamburg-Touristen? Erklären lässt sich die zweitgrößte Stadt Deutschlands ohnehin kaum, man muss sie erleben. Seeluft schnuppern und Pötte gucken, erstaunt sein, wenn einen die Einheimischen abends immer noch mit einem freundlichen „Moin“ begrüßen. Hamburg ist Städtetrip und Strandurlaub in einem. Hamburg ist laut und leise zugleich. Hamburg ist hip und gediegen. Hamburg ist Reeperbahn und Blankenese. Hamburg ist Clubkultur und Elbphilharmonie.
Die Brise gehört zur Hansestadt genauso wie Seemannslieder und Franzbrötchen. Oder waren es Fischbrötchen? Egal. Die kulinarische Vielfalt ist enorm. Beschränken wir uns mit den handverlesenen Tipps auf Speiselokale nahe der ipartment Adressen Hafencity/Speicherstadt sowie Eimsbüttel.
Genug gearbeitet! Feierabend! Du bist hungrig, durstig und vor allem neu hier? Unsere Gastro-Tipps
Eimsbüttel – grün und lebendig. Ein Stadtteil mit wenig Touristen und viel Charme
Al Volo
Mit dem Italienisch klappt es noch nicht so super? Macht nichts, beginnen wir mit dem Naheliegendsten. Al volo – durch die Luft. So fliegt nämlich die Pizza, bevor sie beim äußerst beliebten Nachbarschaftsitaliener köstlich belegt wird. Das ist nicht unwichtig, denn manches leckere Modell wird im Al Volo mit 50 Zentimeter Durchmesser für den ganzen Tisch knusprig serviert. Ansonsten konzentriert sich das Angebot auf Antipasti, Pasta, Dolce. Jedoch gibt es süditalienische Spezialitäten, die nicht auf jeder Karte zu finden sind wie Arancini, Parmigiana oder Fragola Sarda. (Eppendorfer Weg 211) alvolo.de
Garduong
Wer fernöstliche Kultur liebt, sollte ins Garduong gehen. Denn hier sind nicht nur die Speisen traditionell und authentisch, auch das komplette Mobiliar wurde in Vietnam zusammengestellt und angefertigt. Im Restaurant dominiert also nicht der herkömmliche Asien-Kitsch, sondern exotische Leichtigkeit mit viel Holz und Bambus. Ähnliche wie in den Gerichten, ob gegarte Suppen oder saftige Bánh baos. Die Gerichte sind alle sehr frisch zubereitet und gehen locker als aromatische Highlights durch. Mal süß-sauer, mal scharf und würzig mit Mango, Limette und Kokos. Dazu trinkt man Saigon- oder Tiger Bier, Cocktails oder wählt zwischen 14 selbstgemachten Limonaden und 13 exotischen Tees, wie etwa Hot Goji. (Eppendorfer Weg 200) garduong.hamburg.de
Vienna Hamburg
Keine Reservierung, 30 Sitzplätze und ein paar weitere am hohen Tresen. Unter Umständen musst Du warten und sitzt mit den anderen Gästen Ellenbogen an Ellenbogen…Es sind nicht die allerbesten Voraussetzungen für ein geplantes Essen mit Freunden. Und dennoch lohnt sich der Weg ans südliche Ende von Eimsbüttel (nahe Schanze) allemal. Denn das Vienna ist eine ziemlich versteckte Bistro-Institution seit 1978 – hinter Sprossenfront in der Laube. Das Restaurant ist der Künstlerkneipe entwachsen und hat seinen Charme beibehalten. Die saisonale Tagesempfehlung steht auf der Schiefertafel, ansonsten gibt es österreichische Klassiker mit mediterranen und vegetarischen Einsprengseln. Unbedingt probieren: Wiener Schnitzel mit Kartoffel-Gurkensalat, Tafelspitz und Szegediner Gulasch. Aber auch: junge Artischocken mit Ricottaknödeln und Spargelsalat. Komm rum, aber besser früh… (Fettstr. 2) vienna-hamburg.de
Dal Fabbro
Eine verlässlich gute Adresse ist Dal Fabbro, wenn es um italienische Küche geht, die mehr bieten soll als Pizza und Pasta. Nämlich eine angenehm überschaubare Karte mit Klassikern, von sehr guter Qualität und saisonaler Frische. Zehnerlei Antipasti, genauso viele Pastagerichte mit hausgemachten Nudeln, Saltimbocca, Kalbsleber, Rinderfilet, Steinbutt – fertig. Braucht es mehr? Auf keinen Fall. Man sitzt nett, drinnen zwischen Weinregalen und draußen lauschig auf der kleinen Terrasse. (Eppendorfer Weg 176) dalfabbrowinebar.de
Mehr Eppendorf als Eimsbüttel
Maihan
Afghanische Küche ist dir eher fremd? Im Maihan kannst du dich sehr gut auf eine kulinarische Reise in den Nahen Osten begeben, wo die Einflüsse aus der türkischen, persischen und indischen Küche deutlich spürbar sind. Dieses Lokal ist die erste Adresse für afghanische Küche in Hamburg. Maihan bedeutet Heimat, aber statt am ausgebreiteten Tuch auf dem Boden zu essen, sitzt man hier natürlich an Tischen im traditionellen, aber durchaus modernen und chicen Ambiente. Die afghanische Küche ist bekannt für kräftige Gewürze wie Knoblauch, Kurkuma und Ingwer, die aus Reis- und Fleischgerichten einen exotischen Genuss machen. Die Grillspieße und Kebabs sind köstlich, versuchen sollte man aber all die Vorspeisen. Etwa Borani Sardak, gebratene Möhren in Tomaten-Zwiebel-Sauce mit frischem Fladenbrot und Joghurt-Minz-Dip. Kommt man nicht mit Vielen und kann teilen, ist die Vorspeisenplatte die Empfehlung. (Eppendorfer Weg 240) maihan-restaurandt.de
Ein paar lohnenswerte Meter entfernt von Eimsbüttel und der Hafencity
Cox
Die Lange Reihe – hübsch, schön, laut, lustig, bunt – es handelt sich um eine der amüsantesten Straßen Hamburgs, zumal hinterm Bahnhof in St. Georg. Und mittendrin findest du eines der tollsten Restaurants der Hansestadt: das Cox. Ein legendärer Bistro-Klassiker, der die Gäste mit weißem Tischtuch, langer Theke und Jugendstil-Interior sofort nach Montmartre bringt. Hier trifft hanseatisches Understatement auf nonchalantes Savoir-vivre, das auch bekannte, aber unprätentiöse Schauspieler schätzen. Die Speisekarte ist dankenswerterweise überschaubar und wechselt wöchentlich, mittags wie abends. Die Küche ist vor allem frisch und ohne großen Schischi. Deutsche Gerichte wie gebratene Blutwurst mit Apfelkompott und Sauerkraut gibt es genauso wie rohe Lachstranchen in Soya-Algen-Mariande. Ein kleiner französischer Dreh ist immer dabei. (St. Georg, Lange Reihe 68) restaurant-cox.de
Brücke 10
Hamburg ohne Fischbrötchen ist wie München ohne Biergarten. Nämlich nichts. Anders ausgedrückt: Das Fischbrötchen gehört zu den Grundnahrungsmitteln der Hanseaten. Es gibt sie an jeder Ecke und in aller Regel sind sie frisch und gut. Hier kommt aber der Tipp fürs – erwartbar – beste Fischbrötchen: Brücke 10. Hier spritzt die Gischt über die Mauer, Möwengeschrei gehört quasi zum Service. Weil nicht nur Touristen, sondern selbstverständlich auch Einheimische kommen, wartet man hier unter Umständen etwas länger auf Bismarckhering Fischfrikadellen, Kräutermatjes, Brathering, Backfisch oder – königlich – Nordseekrabben in selbstgemachten Brötchen. Brücke 10 ist mehr als nur eine Fischbude, nämlich ein sehr netter Verschlag, der maritim, aber nicht kitschig eingerichtet ist, mit Sonnenterrasse und Sonnendeck – wenn denn die Sonne scheint. (St. Pauli, Landungsbrücken) bruecke10.com